Ja da bin ich wieder mal, jetzt ist wieder ein Monat rum die Zeit vergeht echt wie im Flug! In den letzten Wochen war wieder einiges los hier in Liloan und es bleibt kaum Zeit zum Verschnaufen.
Das Highlight der letzten Tage war bestimmt das Provincialmeet in Dumanjog. Es ist ein riesiges Sportevent der Elemantary und Highschoolkinder. Dumanjog liegt ca. 3Std. von Liloan im Süden Cebus und unsere Boys sind für die Schulen Liloan und Compostela mit 2 Fußballteams angetreten. Da es sehr weit zu fahren ist haben wir am Boden von Klassenzimmern in der Nähe des Turnierortes geschlafen. Es war ein echt tolles Erlebnis und irgendwie erinnerte mich das an die vielen tollen Jungscharlager die ich in meiner Kindheit erleben durfte. Ich durfte bei den Elemantaryboys in Ronda bleiben. Die Highschoolboys übernachteten in Baldian ca. 15 Automminuten von uns entfernt. Das Turnier dauerte 5 Tage, wobei am Abschlußtag nur mehr die Zeremonie und Siegerfeier stattgefunden hat. Wir hatten mit beiden Teams drei Spiele zu absolvieren und haben alle Spiele gewonnen. D.h. wir sind 2facher Champion!!
Es ist vielleicht auch zu erwähnen, dass Fußballfelder nicht immer wie Fußballfelder aussehen müssen. Als wir angekommen sind standen wir vor einem unmarkierten mit spärlichen nicht gemähten Rasen, sehr harten und steinigen Feld, das auch noch eine leichtes Gefälle hatte. Die Linien wurden mit Lack aufgemalt,....auch mal was anderes. Aber das wichtigste ist die Jungs hatten Spaß auch wenn der Ball aufgrund des Bodens nicht immer exakt gespielt werden konnte. Die Jungs haben uns wirklich alles gegeben und immer bis zum Schluss gefightet. Und so waren wir die verdienten Sieger.Von einem Sponsor hier in der Nähe haben wir neue massgefertigte Dressen bekommen. Mit dem Geld das ich gesammelt habe, haben wir fehlende Fußballschuhe, Schienbeindeckel und rote Stutzen gekauft. Die Buben sind so stolz auf das neue Equipment. Wobei ich erwähnen möchte, dass wir für die Schienbeindeckel nur das Material gekauft haben und die Kinder sie selbst gebastelt haben. Ich habe das noch nicht gesehen, aber Not macht erfinderisch und wir haben eine harte Schaumstoffmatte gekauft und die Kinder haben die Deckel ausgeschnitten....ich find des volle cool. Denn wir sind ziemlich viele Geschäfte abgeklappert und konnten aber in dieser großen Menge keine Schienbeindeckel bekommen. Fr. Marco hatte dann die Idee mit der blauen Matte. Echt genial! In diesem Zusammenhang, möchte ich mich nochmal für die zahlreichen Spenden aus Österreich bedanken!!
Die Kreativität der Filipinos ist wirklich bewundernswert und viele unserer Buben können auch nähen und ihre Hosen, Schuhe und Socken selbst flicken. Ich habe auf dem Camp gelernt die Wäsche mit der Hand zu waschen für mich war es auch eine ungewohnte Arbeit,aber die Kinder habens mir gezeigt wie sie es machen. Die Dusche im Camp war ein Kübel mit einem Schöpfgefäß neben dem Wc. Das Wasser aus dem Kübel mußte man auch zur Wc- spülung benutzen, Klopapier gibts zwar in den Supermärkten zu kaufen aber in öffentlichen Anlagen ist es immer ratsam Taschentücher oder Ähnliches eingesteckt zu haben. Ate Vroni ist ein schlaues Mädi und hat alles selbst mitgebracht. Am Abend hatten wir immer riesig viel Spaß, ich hab mit den Jungs oh bonnie, bonnie, bonnie und Jack und Tina gespielt und sie haben es geliebt und wollten es immer wieder singen....so lieb!Der Text is zwar deutsch,aber das war ihnen egal. Ja am Freitag nach der Zeremonie sind wir wieder zurück nach Liloan gefahren und durften ein Stück in einem Lkw auf der Ladefläche mitfahren. Es war so arg, die Sonn hat voll herbrennt und wir haben nur geschaut, dass sich die Kinder alle hinsetzen, damit sie uns in den Kurven nicht rausschmeißen. Es war wie Achterbahn fahren, nur ohne anschnallen...! Es war ein gutes Training für die Muskeln und ein Gratis Adrenalinkick...sehr geil!Ja soviel zum Turnier,....
....schauts euch die Fotos auf der Dropbox an:https://www.dropbox.com/gallery/19321292/1/Volontariat%20Aug11?h=8cfe04
Die Woche davor war auch sehr aufregend und emotional, denn Iriel hat endlich die schriftliche Bestätigung erhalten,dass sein Akt geschlossen ist und er wieder zu seiner Familie kann. Bevor es aber soweit war, gab es noch große Aufregung um Iriel. Er floh aus Don Bosco und hinterließ einen Brief in dem er geschrieben hat, dass er nicht länger warten kann und seiner Familie helfen muss. Die Salisians und ich waren völlig fertig, denn wir dachten schon dass das jetzt das Ende für ihn sei und er wieder zurück ins Gefängnis muss. Fr. Ariel und ich haben ihn gesucht und ihn glücklicherweise mit seinem Vater bei der Sozialarbeiterin gefunden. Dort haben wir mit ihm geredet und auch gleichzeitig ein neuerliches Ansuchen auf das offizielle Schreiben in Argau gestellt und prompt ging dann alles plötzlich ganz schnell. Am nächsten Tag sind wir nach Argau gefahren um die Papiere abzuholen und Iriel in die Freiheit zu entlassen. Es war ein sehr bewegender Moment, als er aus dem Auto gestiegen und nach einer kurzen Umarmung mit seiner Familie in der Dunkelheit verschwunden ist. Seit diesem Tag hab ich ihn nicht wiedergesehen und ich vermisse ihn sehr. Aber Fr. Ariel ist in Kontakt zu ihm und er hat mir berichtet,dass es ihm gut geht und es freut mich so für ihn, dass er noch eine Chance bekommen hat.
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